Bad Oeynhausen (WB). Mit der Frage, wie es gelingen kann, den Sielpark besser für »Sport, Spaß und Spiel« nutzbar zu machen, haben sich auf Einladung der FDP Bad Oeynhausen am Mittwoch etwa 80 Teilnehmer einer Informationsveranstaltung in der Wandelhallebeschäftigt. Im Zentrum stand eine von Architekt und FDP-Mitglied Henning Bökamp erarbeitete Konzeptidee. »Der Sielpark ist das Stiefkind unter den Parkanlagen in Bad Oeynhausen. Seit Jahrzehnten ist dort nichts geschehen«, stellte UlrichKreft, Stadtverbandsvorsitzender der FDP Bad Oeynhausen, in seiner Begrü.ung fest. Ein
Hauptziel der Informationsveranstaltung sei es, einen neuen Diskussionsprozess in Gang zu bringen. Ulrich Kreft: »Ich würde mich freuen, wenn das heute Abend der Auftakt für eine Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg sein könnte.« Nur gemeinsam könne es gelingen, den Sielpark mit attraktiven Sport- und Freizeitangeboten zu einem Anziehungspunkt insbesondere auch für jüngere Menschen zu machen. Aktuelle Beschlüsse aus der Juni-Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung gingen ihm nicht weit genug, betonte der FDP-Vorsitzende. Mit Hilfe von Calisthenics-Anlagen allein werde es
wohl eher nicht gelingen, die Besucherfrequenz auf dem Areal des desolaten Basketball-Platzes zu erhöhen.
Beschreibung des Status quo
Mit einer Beschreibung des Status quo begann Henning Bökamp seine Ausführungen. Außer dem Basketball-Platz nahm der Architekt auch andere markante Punkte im Siel in den Blick. Während er für das Areal des Basketball-Platzes eine vorrangig sportliche Nutzung aufzeigte, schlug er für andere Orte auch alternative Nutzungsmöglichkeiten vor. Dazu gehörten ein Sandstrand am Werreufer oder ein neues Gastronomieangebot im Umfeld des Reitplatzes. Auch den bisherigen Standort des Gradierwerkes bezog Henning Bökamp in seine Überlegungen mit ein. Nach einem mittelfristig anstehenden Abriss und Wiederaufbau an einem neuen Standort – womöglich näher zur Kernstadt – könne auf der frei werdenden Fläche im
Siel etwa ein »Platz der Generationen« entstehen. »Die 1500 Quadratmeter große Fläche bietet Potenzial für unterschiedliche Nutzungen«, sagte der Architekt.
Viel Zuspruch für Vorschläge
Viel Zuspruch für seine Vorschläge erhielt Henning Bökamp von René Müller. »Es ist alles gut, was für den Bürger gut ist«, urteilte der Ex-Profi-Fußballer. Natürlich handele es sich bei der Umsetzung der skizzierten Pläne um eine Mammutaufgabe. In einem ersten Schritt sei es jetzt wichtig, dass möglichst viele den Ideen aufgeschlossen gegenüber stehen. Zuspruch gab es auch von Sebastian Dietz. Der Paralympicssieger hob die verbindende Wirkung
des Sportes hervor. Grundsätzlich könne jeder mitmachen. »Man kann sich gemeinsam ärgern und gemeinsam freuen«, betonte Sebastian Dietz. Für ihn selbst als Kugelstoßer seien die geplanten Trainingsmöglichkeiten im Siel aber nicht geeignet. »Ich brauche ein Stadion für mein Training«, sagte der zweifache Paralympics-Goldmedaillen-Gewinner. Als »spannendes Projekt« bezeichnete Peter Letkemann, Gesch.ftsführer des Fitparks im Werre-Park, die vorgestellten Ideen. Das Konzept sei insbesondere geeignet, um Kinder und Jugendliche noch mehr mit geeigneten Sportangeboten zu versorgen.
Weiterer Rückhalt erforderlich
»Wie geht es nach der Informationsveranstaltung weiter?«, wollte Rainer Müller-Held wissen. Der Ratsherr der Bürger für Bad Oeynhausen hatte die Konzept-Präsentation aus dem Publikum verfolgt. Er lobte die vorgestellten Ideen als »vielseitiger, preiswerter und besser nutzbar« als die vom Ausschuss für Stadtentwicklung für den Basketball-Platz beschlossenen Calisthenics-Anlagen. Sowohl Bürgermeister Achim Wilmsmeier als auch der Technische Beigeordnete Thomas Lüer hätten ihr Interesse an den Plänen bekundet, sagte Henning Bökamp. Möglicherweise werde er auch die Gelegenheit erhalten, das Konzept erneut vorzustellen.
Positives Feedback von Vereinen
»Unabhängig davon haben wir auch die mehr als 50 Sportvereine in der Stadt angeschrieben«, sagte Henning Bökamp. Er habe bereits viele positive Rückmeldungen erhalten. Das sei aus seiner Sicht auch wichtig für den Erfolg seines Konzepts. »Um verschiedene Bestandsbauten auf Grundstücken des Staatsbades nutzen zu können, ist sicher eine grundlegende Instandsetzung durch die Eigentümer eine Voraussetzung«, sagte der Architekt. Für die dauerhafte Bewirtschaftung und Unterhaltung möglicher neuer Sport- und Freizeitangebote sehe er jedoch auch die Vereine in der Pflicht. Er könne sich vorstellen, dass die Verantwortung dafür rotiere.
Foto und Copyright-Hinweis: Malte Samtenschnieder | Westfalen Blatt