Jordansprudel wird im Westfalen Blatt thematisiert

Wir hatten bereits am 29.11.2023 mit unserem Antrag: 06 // 11-2023 Instandsetzung Jordansprudel auf die desolate Situation hingewiesen und die Wiederherstellung des Oeynhausener Wahrzeichens gefordert. Nun haben das Westfalen Blatt und Claus Brand das Thema aufgenommen. Wir sind gespannt auf den weiteren Fortgang und halten Sie informiert. Nachstehend finden Sie den Originalartikel aus dem Westfalen Blatt vom 03.02.2024.

Quelle: Westfalen Blatt, Claus Brand, Ausgabe 03.02.2024

Jordansprudel: FDP-Fraktion im Stadtrat plädiert unabhängig von entstehender Ringleitung für Sanierung des Wahrzeichens

Ziel ist dosierter Betrieb mit Solewasser

Von Claus Brand BAD OEYNHAUSEN (WB).

Die Sanierung des Jordansprudels für einen Betrieb mit Solewasser kommt noch einmal auf die politische Agenda. Angestoßen hat dies die FDPFraktion im Stadtrat mit einem Antrag. Die Position der Liberalen ist klar formuliert. In dem Antrag, kurz vor Weihnachten 2023 bei der Stadt eingereicht, spricht sie sich für eine Sanierung des Jordansprudels aus. Die Beratung über den Antrag wird in der Sitzung des Betriebsausschusses Staatsbad am Dienstag, 5. März, erfolgen. Der Hauptausschuss hat den Antrag am vergangenen Mittwoch an dieses Gremium verwiesen. Derzeit sind im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Staatsbad keine Mittel für ein solches Vorhaben vorgesehen. Das bestätigte Stadt- Pressesprecher Volker Müller- Ulrich auf Anfrage.

Vom Frühjahr an wieder Betrieb mit Werrewasser

Vom Frühjahr an soll der Jordansprudel nach seiner Beschreibung wieder mit Werrewasser betrieben sprudeln. Das ist bereits seit dem Jahr 2000 so, in dem die Städte Bad Oeynhausen und Löhne die Landesgartenschau ausgerichtet haben. Und auch dieses Vorgehen habe eine unfreiwillige Pause einlegen müssen. Im Frühjahr 2020 wurde laut Müller- Ulrich festgestellt, dass das Auffangbassin unter der Sprudelanlage undicht geworden war. Es entstand ein neues Becken. Seit April 2023 wird der Sprudel wieder mit Werrewasser betrieben.

Keine konkrete Planung zur Sanierung

Der aktuelle Zustand des Jordansprudels lässt sich laut Stadt so zusammenfassen: Die Rohrleitung des Sprudels ist in einer Tiefe von etwa 108 Metern so verstopft, durch Verkrustungen der im Wasser enthaltenen Mineralien, dass nur noch vergleichsweise kleine Mengen nach oben strömen. Hinzu kommt ein Leck in etwa 103 Metern Tiefe, durch das Grundwasser in die Leitung eindringt. In der Folge wird das Solewasser weiter verdünnt. Eine konkrete Planung zur Sanierung der gesamten Anlage gibt es derzeit nicht. Im Fokus steht nach seiner Beschreibung aktuell vielmehr eine Ringleitung vom Humboldtsprudel zum Jordansprudel und die Versorgung der Bali-Therme mit Solewasser über diese Leitung. Zum aktuellen Stand sagte Müller-Ulrich: „Die Arbeiten an der Ringleitung laufen und sollen voraussichtlich noch im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden.“ Dieses Ansinnen werde von der FDP mitgetragen. Dem habe man im Betriebsausschuss Staatsbad auch zugestimmt, führte dazu am Freitag auf Anfrage Ulrich Kreft, Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Stadtrat, aus. Kreft: „Wir haben den kurzfristigen Notwendigkeiten zugestimmt, um nicht alles zu blockieren.“

FDP-Fraktionschef sieht Versäumnis des Rates

Jetzt laufe man aber Gefahr, eventuell die Finanzmittel für eine Sanierung des Jordansprudels in den nächsten Jahren nicht zu haben. Kreft unterstrich, dass dies aus seiner Sicht das Versäumnis des Rates beziehungsweise der beteiligten Entscheider in den vergangenen mehr als 20 Jahre sei. Der Fraktionsvorsitzende führte weiter aus: „In den letzten 24 Jahren hätte man längst ein Sachverständigen- Gutachten beauftragen müssen, um den Jordansprudel wieder in Gang zu bringen.“ Mit Solewasser. Hier müsse man sich grundsätzliche Gedanken machen.

Betrieb mit Solewasser zu bestimmten Zeiten

Er würde ihn gerne wieder mit Solewasser betreiben wollen, „um das mitzuerleben. Als kleiner Junge habe ich das selbst erlebt, mit acht oder neun Jahren, wie der Riesen-Sprudel auf dem Boden kam.“ Den Betrieb mit Solewasser stellt er sich jeweils „für einige Minuten, zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Tagen, wie früher, und nicht stundenlang“ vor. Technisch verkompliziert sei aus seiner Sicht ein Betrieb im Wechsel von Soleund Werrewasser. Kreft: „Wahrscheinlich macht das keinen Sinn.“ Für ihn ist und bleibt der Jordansprudel „das Wahrzeichen der kleinen, aber feinen Kurstadt.“ So formuliert Kreft es im Antrag unter der Überschrift „Instandsetzung Jordansprudel“.

Im März Beratung im Betriebsausschuss

Darüber hinaus findet er mit Blick auf das Anliegen klare Worte: „Aus den verschiedensten Gründen kann es nicht sein, dass sich eine Kommune von seinem Wahrzeichen, das zudem in der Welt einzigartig ist, so einfach verabschiedet. Der Umgang mit diesem Kulturerbe in den vergangenen Jahren ist mehr als blamabel und peinlich.“ Schon jetzt sehe er als Mitglied des Betriebsausschuss Staatsbad mit großer Spannung den Beratungen im Gremium im März entgegen. Der Vorschlag beziehungsweise die Forderung der FDP-Fraktion, im gestellten Antrag formuliert, lautet in einem Satz so: „Der Rat der Stadt Bad Oeynhausen möge beschließen, dass der Jordansprudel saniert und in absehbarer Zeit wieder in Betrieb genommen wird.“

Quelle: Westfalen Blatt, Claus Brand, Ausgabe 03.02.2024